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... und ab da war ich Fan!

Leser schreiben über ihre erste Begegnung mit der Musik von Pink Floyd.


 

Mein Weg zu Pink Floyd

Ich muss eingangs zum besseren Verständnis erwähnen, daß ich in der DDR
aufgewachsen bin.

Das erste, was ich von Pink Floyd hörte, war "Another Brick In The Wall
(Part 1)". Da hatte ich noch keine Ahnung, welche Musiker dahinter stehen.
Auch nicht, als 1987 mein Vater die ersten zwei Songs von "A Momentary
Lapse Of Reason" öfters hörte. Das Geplätscher am Anfang hat ihm anscheinend
sehr gut gefallen.

Gegen 1988 borgte ich mir dann einfach mal in der Bibliothek die Alben
"Wish You Were Here" und "The Dark Side Of The Moon" aus. Von "Wish You Were
Here" habe ich erst die zweite Seite gehört. Beide Alben, mehr wurden in der
DDR nicht veröffentlicht, hatte ich nämlich als Kassetten da. Da mir die
Möglichkeit zum Überspielen fehlte, borgte ich sie mir seitdem immer wieder
aus.

Auf dem Jugendsender DT64 gab es wochentags von 19.00 bis 20.00 Uhr die
Sendung "Duett". Da wurden Alben diverser nationaler und internationaler
Stars gespielt. Na ja, was kümmert uns das Copyright, wenn der Klassenfeind
hinter der Mauer sitzt. Das war aber auch die beste Gelegenheit, an Alben
ranzukommen, die es in der DDR nicht gab. Also den Kassettenrecorder an, den
es zur Jugendweihe gab, und mitgeschnitten. So konnte ich 1988 "Delicate
Sound Of Thunder" aufnehmen. Das beste Stück auf dem Album ist für mich
immer noch das Gitarrenspiel am Ende von "Comfortably Numb". Lange habe ich
mich gefragt, wie viele Gitarren da zusammenspielen. Ich habe die Kassette
im Sommer bestimmt jeden Abend gehört. Kurz darauf konnte ich mir von meinem
Musiklehrer "The Wall" (in Mono) überspielen. Da saß ich davor und habe auf
"Another Brick In The Wall" gewartet. Und dann kam es gleich dreimal.

Ebenfalls noch 1988 lief dann "Ummagumma" in der Sendung Duett. Mit diesem
Album hatte ich auch mein wohl beeindruckendstes (psychedelisches?) Pink
Floyd-Erlebnis. Am Ende des Live-Albums, wenn das Chaos in "Saucerful Of
Secrets" abklingt, kommt die Orgel und der Chor und wird immer stärker. Das
habe ich im Schlaf gehört. Ich bin dabei, es lässt sich nicht anders
beschreiben, völlig schwerelos in der Unendlichkeit des Raums geflogen.

1989 haben sich dann in der DDR die gesellschaftlichen Verhältnisse
geändert. Ohne die Ereignisse in ihrer Gesamtheit zu werten, der Vorteil
war, daß ich plötzlich Alben von Pink Floyd bekam, von denen ich nie etwas
geahnt hatte. Zum Beispiel 1990 "Animals". Damals habe ich im Sommer mein
Geld mit dem Verkauf von Zeitungen verdient. Da es ein sehr warmer Sommer
war, bin ich jeden Morgen mit dem Fahrrad ca. 20 Minuten auf Arbeit
gefahren. Und fast jedes Mal habe ich die A-Seite von "Animals" gehört.
Heute noch, wenn bei mir "Dogs" läuft, so wie gerade jetzt, weiß ich genau,
an welcher Stelle des Liedes ich wo vorbei gefahren bin.

1990 war auch Roger Waters mit "The Wall" in Berlin. Ich konnte leider nicht
dabei sein. Aber ich habe es im Fernsehen verfolgt, und ich bekomme jedes
Mal Gänsehaut, wenn ich es wieder sehe oder höre.

1994 endlich war dann die letzte Hürde gebrochen. Pink Floyd! Live! In
Berlin! Da gab es keine Frage, da musste ich hin. 64 DM hat die Karte
gekostet, aber ich hätte auch 150 DM oder mehr bezahlt. Es war der
Oberhammer. 5 Stunden habe ich mit einem Freund vorm Olympiastadion in
Berlin gewartet. Der Lohn war, daß wir ganz vorne standen. Dadurch ging
vielleicht etwas der Gesamtüberblick verloren, aber was soll's? 15 Meter vor
mir stand David Gilmour und spielte Gitarre. Schon der Anfang des Konzertes
war genial. 21.30 Uhr sollte es los gehen, aber 25 Minuten vorher begannen
die Geräusche. Was soll man noch sagen, wenn quer über einem ein
Hubschrauber dahinfliegt, von hinten links nach vorne rechts, aber es ist
gar kein Hubschrauber da.

Nun ja, bis heute konnte ich meine Sammlung an Pink Floyd-Alben (fast)
vervollständigen zusätzlich noch einige illegale Live-Mitschnitte (The
Dark-Aufführung vom 20. Februar 1972, u.a.) und natürlich die Soloalben der
Musiker.

Ich kann nicht sagen, welches meine Lieblingssongs sind, denn es sind alle
gut. Ausgenommen vielleicht "Money", das mag ich absolut nicht,
komischerweise finde ich aber die Live-Version von "Money" auf "Delicate
Sound" gut. Drei (vier) Titel will ich aber nennen, die mir besonders
gefallen: "Us And Them", "Hey You + Is There Anybody Out There", "Set The
Controls For The Heart Of The Sun".

Was macht die Faszination von Pink Floyd aus? Ich habe mal einem Freund
gesagt: "Richtig gute Musik muss nicht nur gut klingen, ich muss sie im
Bauch fühlen. Bei Pink Floyd ist das so." Ihre CD's kann ich 10-mal
hintereinander hören, sie werden nie langweilig. Manchmal habe ich Wochen,
da höre ich kein Stück von ihnen, andermal laufen sie dann Non Stop. Und
meistens vergesse ich dann auch immer, dass man Stereoanlagen auch leiser
drehen kann.

Ich finde, der begnadetste der fünf (wirklich sehr guten) Musiker ist Roger
Waters. Auch wenn er sich in der Vergangenheit nicht immer als einer der
menschlich Besten gezeigt hat.

Wie sagte der Pförtner Driscoll? "Eigentlich gibt es keine dunkle Seite des
Mondes; in Wirklichkeit ist es über all dunkel." Ba-bump, Ba-bump, Ba-bump.

Daniel


www.da-wei.de
www.kommunistische-partei-deutschlands.de
www.kjvd.de
www.kdvr.de


 

Nun, es ist fast ähnlich :-)

Den ersten Kontakt mit PF Musik hatte ich mit 11 oder 12 Jahren.
Damals hörte ich bei meinem Cousin, beim Legospielen, ständig irgendwelche
Töne aus seiner (damals) beachtlichen Stereoanlage. Es war der Anfang von 'Wish
you where here'. Ich fragte mich, wer diese 'Klänge' (definition Klänge
ist absichtlich) produzierte, konnte es aber damals, es war halt meine Heintje-,
später ABBA Zeit nicht richtig nachvollziehen.

Später, so mit 13, war das Verlangen nach genau dieser Art von Musik
stärker. Ich suchte damals alles über PF oder Gruppen die ähnliche
Musik machten. Nach kurzen Umwegen über Fleetwood Mac und
Tangerine Dream, Eloy, Hawkwind usw. sammelte ich alles wo auch nur irgendwas
von PF draufstand - und das war damals sehr, sehr schwierig. Es gab halt keinen
Starschnitt in Bravo...

(welch Zufall, ich finanzierte mir die LPs auch mit Zeitungen austragen <g>)

Die Musik (Klänge) von PF zu beschreiben ist subjektiv, ich mag mich aber
Daniel anschliessen und sagen ''Es musss in den Bauch gehen". Texte, tja die
verstand ich damals sowieso nicht. Von daher konnte nur die Musik (der Klang)
eine Rolle spielen. Und genau diese ist/war von PF sehr facettenreich und von
eigenen Stimmungen abhängig. Sie ist nie für eine Untermalung bzw.
Berieselung geeignet. Das soll sie wahrscheinlich auch nicht. Selbst heute, nach
32 Jahren, kann ich auf dem Album 'Ummagumma' immer etwas 'Neues' finden.

Aber... irgendwie war es damals auch für einen pickligen Jungen mit
13 Jahren (Illja Richters Discozeit) ungewöhnlich, dass er ausschliesslich
auf solche 'Geistermusik mit vielen leeren Rillen' (Spruch meiner Eltern, nach Auflegen
von 'Ummagumma') stand. Dennoch schaffte ich es, manchen Bekannten gerade
diese Musik zu erschließen und sie zum Zuhören zu bringen.

Es war das größte für mich, einen Perry Rhodan-Roman lesen, ne Milka-Noisette zu
naschen und eben Ummagumma o. DSOTM aufzulegen <lol>

Man könnte wohl über jedes Album von PF pilosophieren und diskutieren was nun
besser oder genialer wäre - könnte verschiedene Kritiker von damals zitieren, wie sie
diese Musik in der Luft zerissen. Einiges bleibt aber, so denke ich, PF-Fans gemeinsam

Sie wollen genau diese Art von Musik!
Sie wollen einen DG der in endlosen Solis schwelgt!
Sie wollen einen 'schrägen' und 'zynischen' RW!
Sie wollen einen RiW der sich in Pianosolos und Keyboardmodulationen auslebt!
Sie wollen einen NM der eben nicht stoisch seine Drums bearbeitet!

Und... sie wollen eben genau diesen Effektbombast um PF Musik!

Heute höre ich vielerlei Musik. Genres, Künstler oder Sparten sind mir egal.
Dennoch ist meine Musiksammlung sehr stark an 'PF-Klang' orientiert.

Es bleibt immer nur der Bauch, mit dem Alter etwas fülliger, der als eine Art
'Messpunkt' dient - vielleicht Dank PF ....... und Milka....<g>)

<ein bissel g'schwelgt hat>

Stefan

www.minorminstrel.com



1974, erste Stehversuche. Samstags ließ der Vater mal die Zügel 
schleifen und Ost wie West stieg auf die Platte.
Led Zeppelin, Deep Purple, Steppenwolf u.a.: Wir rockten bis die Nähte 
krachten.
Zu später Stunde dann u.a.Wishful Thinking/Hiroshima etc. 
Auf Tuchfühlung. Herrlich! Geil!
Das Mädel, heiß wie eine Herdplatte. Hitzewallungen!
,Du, meine Eltern sind nicht zu Hause...!
Und da war diese Musik,die wir hörten...., danach.
Sie hat mir das Album geschenkt: The Early Single!
Heute vermisse ich öfters mal ein Album aus meiner Sammlung.
Vaters Musik ist garnicht mal so schlecht, sagt
Marcus. Der Junge macht gerade....:Stehversuche!
Und ich bin noch einmal 14 Jahre alt.
Und denke an Christine!-...und an Vaters Prügel am drauffolgenden 
Sonntagmittag,als ich endlich heimfand.

Wie gut haben es da doch meine Söhne heute, weil Vater
nichts vergessen hat. Vieles ist Vergangenheit, eines aber
ist immer geblieben: Pink Floyd!
Hockenheim mit VW-Sponsoring - es war gigantisch! 10m vor der
Bühne, ich war happy. Das Größte dessen, was ich mir erträumt
habe seit 74. Und ich denke wieder an Chris

17. Juni 2002 Stuttgart/Schleyerhalle: Roger Waters!
Ich werde da sein! Vielleicht auch meine Söhne mit ihren
Mädels.

So schließt sich der Kreis.
Pink Floyd: The never ending story!!!
Noch irgendwelche Fragen, Leute?
Danke Franziskus, mach weiter!

von Jürgen



Ich kam vor gar nicht all zu langer Zeit zu Pink Floyd. Um genau zu
sein, war es erst in diesem Jahr. Ich machte Ferien bei meiner Tante
und ihrem Freund. Nun ja, ihr Freund hatte so grünes Zeug, das man
rauchen kann da und ich war nicht abgeneigt. Und dann legte er eine
Platte auf. Die Musik war gut und ich wollte gar nicht wissen, von wem
sie ist. Ich als unerfahrener 16 Jähriger muss ja nicht alles wissen.
Doch dann lief ein Stück. Und obwohl ich ziemlich stoned war schoss es
mir durch den Kopf: "Das kenn ich doch!" So erfuhr ich, dass "Wish you
were here" von Pink Floyd ist.

Pink Floyd - Das ist doch diese Kapelle, die mein Vater so gut findet.
Ich verstand früher nicht, warum er Pink Floyd mag. Und zu dem
Zeitpunkt auch nicht. Warum er "Wish you were here" gut fand, verstand
ich zwar, aber der Rest war relativ mittelmässig, meiner Meinung nach.

Dann: ungefähr fünf Monate später ging ich in die Bücherei. Ich wollte
ein paar Filme ausleihen und mir ein schönes Wochenende machen. 

Und da sah ich es: Pink Floyd - The Wall auf Video! 
Ich dachte mir "Komm, mach deinem alten Herrn ne Freude." Er hatte mir 
schon vor Jahren von diesem Film vorgeschwärmt, den er nur einmal gesehen 
hatte. Um meinen Vater etwas besser verstehen zu können, sah ich mir den 
Film erstmal alleine an und wurde in die Welt von Pink Floyd (rein 
zufälligerweise ist das auch der vollständige Name des "Helden" des Films <g>)
entführt.

 "In the flesh?" war eine Offenbarung! "The thin ice." war wunderbar. "Another 
brick in the Wall" war genau so gut. Und als ich "Goodbye blue sky" hörte,
 bekam ich eine Gänsehaut. So erfuhr ich, dass Pink Floyd mehr als bloss 
eine Rockband sind/waren. Sie sind eine Band, die mit ihrer Musik Geschichten 
erzählen kann. Ich kannte Pink Floyd zwar schon von meinen Eltern, aber da 
dachte ich bloss "Oh mein Gott. Musik für alte Menschen!" 

Heute weiss ich: Pink Floyd ist mehr. Pink Floyd ist... ich kann es nicht 
beschreiben aber irgendwie ist Pink Floyd für so etwas wie ein Lebensgefühl. 
Umso trauriger macht es mich, dass Leute in meinem Alter noch nie etwas von 
Pink Floyd gehört haben, ausser "Another brick in the wall".  Wenn ich ihnen von 
songs wie "Wish you were here" oder "The Trial" erzähle, zucken sie bloss mit den
Achseln und sagen, diese Musik wäre sowieso uncool. Somit mein Aufruf
an alle jungen Menschen (egal ob männlich, weiblich oder
hermaphroditen <g>): Kramt in der Plattensammlung eurer Eltern! Wenn
ihr eine Scheibe von Pink Floyd findet: Hört sie euch an. Ihr müsst die Musik nicht 
mögen aber ihr solltet jeden falls von euch sagen können: "Ich kenne Pink Floyd"

von Sven




Also:
Ich bin erst seit kurzem PF Fan. Ein Freund fragte mich einmal, ob ich die Band kennen würde. Damals sah ich die Sendung "Damals war's". In dieser Sendung kam das Video von Another brick in the wall Part 2. Sofort am nächsten Tag sagte ich ihm dann, dass ich sie kenne.
Er erzählte mir einiges über sie. So kam es, dass ich die ersten Alben bekam: The Wall, Wish you were here und Dark side of the moon. Am Anfang hörte ich immer nur The Wall.
Doch dann hörte ich immer wieder, dass Wish you were here das beste Album sei. So hörte ich mir es an. Es war toll. Sofort kaufte ich mir es. Kurz darauf schickte mir eine Verwandte Pulse u. Dark side of the moon. Ich war im PF Fieber. Am meisten fasziniert mich, dass hinter jedem Album eine "Geschichte" steht u. alle Lieder nachdenklich sind. Nach und nach sammelte sich die Sammlung. Mittelerweile sind es 10 Alben.

Christoph (13)

Januar 2002


Pink Floyd - mein Erstes Mal, ich weiß nicht genau ob man es aus meiner Sicht so betrachten kann. Stell dir vor du hast dein "Erstes Mal" und bist gar nicht dabei. Wie soll man das verstehen?. . .

Vor etwa 25 Jahren bin ich in eine Welt hinein geboren, die so ganz anders war als die Wärme und Geborgenheit, die man im Schoße der eigenen Mutter zu verspüren vermag.

Alles war so unvollkommen. Wirklich ALLES. Die Eltern, schon das 2. Mal geschieden, eine große Schwester, eine kleine Schwester - und mittendrin ein Haufen Elend, welches den Unmut und die Unfähigkeit zweier erwachsener Menschen über sich ergießen sah.

Familie? Zusammenhalt? Geborgenheit? Hoffnung? Liebe? Erst später wird einem klar was es bedeutet, diese Werte nicht erfahren zu können...

Laue Erinnerungen an einen Konzertbesuch einer ziemlich schrillen Band Namens "Pink Floyd" werden in mir wach.

Ich lag den ganzen Abend auf meiner Jacke, war müde, und konnte aufgrund meines noch zurückgebliebenen Wachstums eh nichts sehen. Delicate sound of thunder . . . wenn ich nur daran denke, und mein toller Daddy, mit welchem ich ab 1989 allein das Badezimmer teilte fand diesen Mist gerade Live noch toll. Ich dagegen hatte die alten Nena LP's in die Kiste geworfen und lieber "The Beatles" gehört. Aber PINK FLOYD?! Quiiietsch, fiiieb, säääg schrrrgg...! Dann war da noch ein Konzert. Es war nicht Pink Floyd. Es war "Roger Waters & Friends". Mir egal wie das hieß ich mußte jedenfalls mit hin, ganz gleich ob es mir gefiel. Mir war auch scheißegal, daß da noch 350.000 Idioten herumstanden und wie wild 'nem Hubschrauber zujubelten. Allein was ich sehen konnte waren Schultern und Bäuche. Hin und wieder streifte eine starke Lichtquelle mein dunkelblondes Haupt, und überhaupt dachte ich das dort alle unter Drogen stehen müssen. Aber warum hat man uns dann das kleine Kartoffelschälmesser zum Apfel schälen am Eingang weggenommen?

Am Ende ist Gott sei dank noch irgendeine blöde Mauer umgefallen, was die Menge dann zum nach Hause gehen bewegte.

Einen Tag später stand unser 1. Videogerät im Regal. Und was lag oben drauf? PINK FLOYD The Wall!

Darauf folgten viele Jahre der Gewalt und der Neuordnung. Umziehen nach da, neue Mutti dort. Und wie ein roter Faden schlängelten sich laue Videoabende dazwischen, wo man Freunde einlud, eine Flasche Goldkrone aufmachte, und sich in gemütlicher Runde PINK FLOYD "The Wall" anschaute. Mich hat man mit dem Spruch "Entweder du guckst, oder gehst ins Bett" geködert. Die 1 1/2 Stunden Gesellschaftlichkeit waren jedoch so wertvoll für mich, daß ich lieber mit ansah. Und bald realisierte ich, in welchem Film ICH gefangen war. Mit 14 fing ich an, meines Vaters CD und Vinyl Sammlung heimlich auf Band zu spielen. Es folgten weitere Niederlagen, 2. und endgültiger Rauswurf mit 16, dann Lehre geschmissen, Freundin nach 4 Jahren verloren.

Selbst meine Mutter zog ohne mich um, ich solle mich um mich selbst kümmern. Und etwas war immer bei mir. Auch wenn ich zwischendurch auf dem "Wolfsheimtrip" gewesen bin.

Wie soll ich mir selbst erklären was ich da '88 und 90 verpaßt hatte? Wie soll ich mir erklären wo sich mein Leben widerspiegelt? Ich hatte The Wall Live - jeden Tag, meine gesamte Jugend lang. Und heute vergeht jeder Gedanke an diese Zeit mit Schmerz, immer dann wenn ich Pink Floyd im Ohr habe. Denn dann realisiere ich - so hoffnungslos verloren wie meine eigene Vergangenheit, so beschissen sicher ist es - von 30 Jahren Pink Floyd 10 Jahre erlebt zu haben. Und dann noch die Hälfte unbewußt.

Und es spielte eine Rolle, daß ich mir Pink Floyd - Videos anschauen mußte, und nicht Videos anderer Bands.

Pink Floyd ist Teil meines eigenen Schicksals.

Mein Größter Wunsch ist es, mit David eine Tasse Kaffee trinken zu gehen.

Marcel (25)

April 2005

 


 


Eigentlich ist es unglaublich!

So um 1975 infizierte mich meine ältere Schwester mit DSOTM, weil ihre Freundin diese Westplatten angeschleppt hatte. Sie selbst konnte mit dieser Musik komischerweise nichts anfangen (bis heute).

Damals war ich 13 und lernte klassisches Klavier - was allerdings keine bleibenden Spuren hinterließ. Ich versuchte diese merkwürdigen Harmoniewendungen wie bei "The great gig in the sky" nachzuspielen. Das passte so gar nicht zu dem, was an der Musikschule so gelehrt wurde, aber gerade deshalb war es wohl so faszinierend. Nachdem das auf Kassette überspielt war, wurden gleich mehrere meiner Freunde damit infiziert. Ich glaube DSOTM haben wir damals gefühlte 10000-mal gehört.

Dann kam noch „Wish you where here", aber mein Musikinteresse ging langsam aber sicher in andere Richtungen. Plötzlich war Udo Lindenberg, Supertramp und sowas ganz weit vorne.

Und dann kamen die 80er!

Nein, von „The Wall" ist bei mir damals nix angekommen. Da war wohl erstens die „echte Mauer" zu hoch und zweitens kamen von der Freundin meiner Schwester keine Platten mehr aus dem Westen.

Aber es gab dann Freunde, die von Joe Cocker und Al Jarreau erzählten und natürlich auch die Platten hatten. In dieser Zeit war für mich Pink Floyd genauso weit weg wie Mozart oder Puhdys.

Und dann diese legendären Rockpaläste! Wir hingen an ihren Lippen und Gitarren von Police, Mothers Finest oder Joe Jackson. Also eigentlich war und bin ich der *groovy* *bluesy* *funky* *black* Typ.

Naja und so vergingen die Jahre. Bis 1989, als sich die Welt leicht veränderte.

Jetzt stand ich bei WOM und kaufte, als ich endlich etwas selbst verdientes Westgeld hatte, alles was ich damals gern gekauft hätte, als es neu und aktuell war.

Ich hörte also erst 1990 „The Wall" als CD richtig. Und es war wieder einmal absolut geil. Komischerweise legte ich die Silberscheiben von PF relativ schnell wieder in den Schrank. Auch bei dem Konzert ohne RW in Berlin 1994 war es natürlich super. Aber irgendwie war es, als ob man eben mal zu einer Band geht, die die alten Lieder spielt.

Aber dann!

2002 hörte ich von dem RW Konzert in Berlin („in the flesh"). Da niemand mitgehen wollte, ging ich allein. Das war die absolute Gänsehaut-Veranstaltung. Teilweise fand ich das cooler als die Originale. Besonders der Drummer und der Leadgitarrist war „Oberhammer". Nach dem Konzert habe ich allen gesagt: „cool, die haben die alten Sachen wirklich fast wie im Original gespielt – und besser". Ich konnte RW förmlich hören, wie er diesen Musikern genau sagt, wie das klingen soll. Wie wahrscheinlich damals bei den Plattenproduktionen.

Komischerweise war ich nach dem Konzert nun doch nicht so berührt, dass ich mir sofort eine CD/DVD gekauft hätte.

So! Aber jetzt!

Vor ca. 2 Jahren gab mir jemand eine schlechte Kopie dieses Konzertes auf DVD. Wenige Wochen später hatte ich das Original. Bis heute lässt mich das nicht mehr los. Ich habe Audiokopien im Auto, ich höre es beim Arbeiten und gelegentlich sehe ich mir das gesamte Konzert an – es ist unglaublich.

Meine Kinder (14+6) sind inzwischen auch infiziert. Das ist unvorstellbar: Ein 6-jähriger Junge sitzt am PC, klickt ein bisschen in Paint herum, und hört „Welcome to the Machine" oder „Brain Damage". Oder der „Große" (14) singt in Papas Auto mit: … and all you create, an all you destroy …

Was soll man dazu noch sagen, außer: Eigentlich ist es unglaublich!

Der Vollständigkeit halber, sollte man noch meine Frau zu Wort kommen lassen: „Bitte macht diese Totenmusik aus!"

o.j.

## leave a hole (RW) ##

 


... ab wann war ich Fan?

Das war ziemlich früh, so um 1970 rum. Wir waren viel in einem kleinen Park in der Nähe der Schule. Im Radio dudelte ein Sender der auch Westmusik brachte. Es wurde viel gequatscht, gelacht, Skat gespielt und manchmal geknutscht… Im Radio kamen ab und zu Musikstücke bei denen die Kiste zeigen musste was sie kann, meist bei Deep Purple, Led Zeppelin oder Stones. Doch dann. Was war das? Pip pip pip pip satter Schlagzeugeinsatz und dann Klänge wie von einem anderen Stern. Wer zum Teufel war das? Bei der Ansage nicht hin gehört und eine Absage gab es nicht. Keine Ahnung wer das gespielt hat, jedenfalls keine bekannte Truppe. Oder doch???

Zum Glück gab es meinen besten Freund Udo, mit seinen18 Lenzen fünf Jahre älter als ich und absoluter Musikfan. Die Wände in seinem Zimmer waren voll mit Postern. Der hatte sogar ein richtiges Tonbandgerät mit …zig Bändern. Ein Traum! Dem versuchte ich das gehörte zu schildern. Er kramte eine Weile in seinen Bändern rum und nach einem Moment suchen erklang das Stück. „Das ist Pink Floyd, Astronomy Domine“ wusste er zu berichten. Die machen immer so was. Er suchte weiter und fand noch „See Emily play“, „Arnold Lane“ und „A saucerful of secrets“. Das war eine Art Musik die ich noch nicht kannte. So ganz anders wie Stones, Kinks, Beatles… Meine Neugier war geweckt!

Einige Zeit später sollte im Programm der ARD eine Sendung namens „Phonzeit“ ausgestrahlt werden. Und was wollten sie bringen? „Pink Floyd in Pompeji“! Und das Vormittags!!! Was war nun wichtiger? Schule oder Pink Floyd? Ich beschloss Pink Floyd! (diese Wahl habe ich nie bereut trotz Bestrafung in der Schule) Das erste mal, dass ich die Jungs sehen konnte, zwar nur schwarz/weiß und Mono aber immerhin!

Von da an versuchte ich mehr von Floyd zu erfahren. War sehr schwer, da ich auf der falschen Seite der Mauer wohnte. Aber es gab ja Bekannte und Freunde mit Westbeziehungen. So kam ich dann doch zu diesem oder jenen Bild oder Konzertbericht.
Jahre später besaß ich endlich auch ein Tonbandgerät und einen Plattenspieler. Nun hatte es Sinn auf Plattenjagd zu gehen. Bei Pink Floyd Scheiben war aber nur borgen drin. Die waren unerschwinglich!!! Also wurden sie auf Band überspielt und die Platte zurückgegeben. So kam ich zu Ummagumma, Relics und Meddle sowie Obscured by Clouds.

Irgendwann nahm ich mal an so einer Art Tombola teil und gewann einen mittleren Preis: Eine AMIGA Schallplatte. Auf dem Cover stand „The Dark Side Of The Moon“, für mich der Hauptgewinn!!! Meine erste Floyd Platte (hab ich übrigens heute noch). Bei dieser einen ist es natürlich nicht geblieben. Das witzigste Erlebnis hatte ich wohl 1979 mit „The Wall“
In der DDR gab es so genannte Intershop in denen man nur für Westgeld einkaufen konnte. Obwohl ich kein Westgeld hatte bin ich ab und zu mal rein gegangen. Was musste ich sehen? Über den Auslagen hingen diverse Plattencover, eines davon ein weißes Doppelalbum mit skurrilen Zeichnungen: The Wall! Wie oder woher ich die erforderlichen DM 20 damals beschafft hatte weiß ich nicht mehr, aber ich hatte sie endlich. Also rein in den Shop, an der meterlangen Schlange vorbei und der Verkäuferin gesagt, dass ich nur diese Platte haben will. Sie sah unter ihren Ladentisch und…. Da war keine mehr! Also nahm sie das Cover von der Wand, stopfte die beiden Schallplatten rein, ich bezahlte und war stolzer Besitzer. Beim rausgehen musste ich aber wieder an der Schlange vorbei. Kurz bevor ich aus dem Laden raus war bot mir einer in der Schlange ein paar aufs Maul an. Schätze der hatte sich auch für die Platte interessiert. Hat er Pech gehabt, ICH hatte sie und zwar DIE LETZTE! (hab ich übrigens auch heute noch).

1994 sollte mein größter Traum in Erfüllung gehen: Pink Floyd LIVE in Hannover. Einziger Wermutstropfen, ich konnte keinen begeistern mit zu kommen. Also bin ich alleine nach Hannover gefahren. Ich saß genau gegenüber der Bühne. Von da konnte ich zwar die Akteure nicht erkennen, aber die Lichtshow hatte ich in voller Pracht und Schönheit vor mir. Und Womit haben die Jungs angefangen? Astronomy Domine! Das Konzert war dermaßen großartig, dass ich es unbedingt noch mal erleben wollte. Also fuhr ich einige Tage später nach Prag, diesmal in Begleitung meiner Frau. Leider war es nicht ganz so schön wie in Hannover, denn das Stadion war komplett ausverkauft (ich glaube es waren 130.000 Fans, in Hannover waren es nur halb so viele) deshalb war es sehr eng und es hat den ganzen Abend geregnet. Trotzdem Bomben Musik und herrliche Show!

Voriges Jahr dann als krönender Abschluß Roger Waters in Leipzig. Ein Erlebnis, das man nur schwer in Worte fassen kann. Bei Perfect Sense machten sämtliche Körperhaare Stehversuche und Comfortably Numb hatte den Nachteil, dass es ein Ende hat.

Als Quintessenz behaupte ich keck: Es gibt nichts Vergleichbares und noch viel weniger Besseres als Pink Floyd Musik. Schade eigentlich, denn wenn sie aufhören stirbt eine ganze Musikrichtung!
 

Hartmut

Januar 2008

 


Pink Floyd,

wie sie in mein Leben eindrangen und es veränderten.



Es war der 9.10. 1979, da war ich gerade mal 10 Jahre auf der Erde. Mein Vater starb gerade 3 Monate vorher, und ich mußte nach der Schule mit Musik vollpumpen, um das ganze irgendwie zu verarbeiten. Meine Mutter und mein Bruder waren außer Haus, und von Schulaufgaben wollte ich nichts wissen. Ich hatte mich gerade von AC/DC verabschiedet, die in meinem Cassettenrecorder lief. Da mein Bruder nicht da war, stöberte ich bei desssen Vinyl-Scheiben. Was ich fand war das phänomenalste Hörerlebnis, das je auf meinem ersten Plattenteller lief.

Es war die ausgefallenste Ummagumma und die Meddle, die ich dann gleich auf meinen Cassettenrecorder überspielte. Als ich am 19. Januar, meinem 10. Geburtstag die Dark side of the moon geschenkt bekam, war ich der glücklichste Mensch in meinem Leben. Meine Mutter schenkte mir gleich noch ein 20er Cassettenpack zum Aufnehmen dazu. Ich hatte am nächsten Tag Schule und schrieb mir das Synonym auf meinen Schulranzen. Ich kaufte mir so nach und nach die restlichen PF-LP's.

Wie schon erwähnt, waren Schulaufgaben ein Fremdwort für mich. Ich glaube, sie litten unter dieser Musik. Natürlich war es nicht nur Pink Floyd, was ich in dieser Zeit hörte, sondern auch Marillion, Led Zeppelin , Black Sabbath und Deep Purple, also alles was mit Pop, Rock, Heavy Metal, Blues -musik zu tun hat. Meine Cassettenregale waren schon voll, und als ich meine erste selbst abgemischte Pink-Floyd-Cassette in mein erstes Auto einschob, kam ich nicht mehr von der Straße. Ich war von dieser Musik so zugedröhnt, daß ich mich auf den Feldweg begab und sie mit meinen Gleichgesinnten genoß. Ich weihte dann auch gleich noch mein Auto ein mit einer Fahrt nach Mannheim am 18. Juni '88 zu meinem ersten einzigen jemals erlebten PF- Konzert.

Als ich 1990 durch meiner Pink-Floyd- Euphorie einen psychichen Knacks bekam, war erstmal für lange Zeit Pause. Ich hatte mir dann die Momentary lapse of Reason, Delicate Sound of Thunder sowie Pulse eingeheimst. In meinem letzten klinischen Aufenthalt sah ich das neueste Video von "High Hopes" - Division-Bell. Ich versäumte daher leider einige Konzerte, wie "The Wall" - Live in Berlin sowie das Konzert Pulse. Im Moment hat meine Anlage gerade die neueste Davd Gilmour Live DVD geschluckt. Da sind die neuesten Stücke von On an Island mit abgemischt.

Fazit: Mein Leben ähnelte dem des Roger Waters alias Pink "The Wall", der sein ganzes Privatleben zwischen Hotel, Fehrnseher, Freundin verbrachte und langsam vor sich hin vegetierte. Mit dem einzigen Unterschied, das Pink ein musikalisches Leben führte.

Ich hoffe, es gibt irgendwann noch eine friedliche Formation, um diese phänomenalen Musik-Zauberer in meinem Leben noch ein einziges Mal Live erleben zu dürfen. Ich glaube Millionen Fans warten schon darauf. An alle Fans und Mitwirkenden von Pink Floyd ganz viele liebe grüße
 


Andreas
 

 

 

contact: bruder franziskus